Tennis lebt wieder!
Die Berichte über die Auswirkungen der Corona Pandemie füllten die Zeitungen und das Fernsehen. So sind auch seit Anfang März sind alle sportlichen Aktivitäten untersagt. Die Wiederbelebung, nicht nur in der Wirtschaft, geht inzwischen in kleinen Schritten weiter. Eine der Sportarten, die unter Auflagen wieder betrieben werden kann, ist Tennis. Wie sieht denn eine schrittweise Öffnung für diese Sportart denn aus? Und wie erging es denn unserem Trainerteam die letzten zweieinhalb Monate? Fragen an Andy Weiss, der das Trainerteam für den Tennisclub weil im Schönbuch führt:
Nach anfänglichen zaghaften Einzelspielen, dann Doppel, war in der letzten Woche auf der Anlage doch einiges los.
Wir konnten in der letzten Woche der Pfingstferien ein Intensivtraining für Jugendliche zwischen 7 und 18 Jahren anbieten. Das entsprach den Klassen des Kids Cup bis zur U18. Es wurde ein 90 Minuten intensives Training durchgeführt, danach mussten die Gruppen gewechselt werden.
Wurde das Angebot genutzt oder war man noch vorsichtig?
Das Angebot wurde sehr gut genutzt: es waren insgesamt 32 Jugendliche mit dabei. Die Kinder sind meist in mehreren Vereinen engagiert, nur finden bisher alle Mannschaftsspiele nicht statt. So war der Zuspruch zu unserem Angebot sehr groß. Auch sind in diesem Jahr in den Ferien die meisten Familien hier in Weil geblieben, was sich sicher auch auswirkte. Alle Vorkehrungen waren getroffen: es wurden 3-er und 4-er Gruppen gebildet, die jeweils nach 90 Minuten wechselten. Für die Desinfektionen vor und nach dem Training war ebenfalls gesorgt. So hatte auch niemand der Eltern ein Problem, seine Kinder in dieses Training zu schicken.
Als man nicht spielen durfte war es wunderschönes Wetter und die Plätze gerichtet. Als man dann wieder spielen durfte kam der Regen. Welche Auswirkungen hatte das für das kleine Turnier?
Geplant hatten wir mit mehr Plätzen, mindesten 4 Plätze standen zur Verfügung. Nach dem Training waren richtige kleine Matches geplant, was auch am ersten Tag so stattfinden konnte. Dann aber kam der Regen und wir mussten in die Halle ausweichen. Hier gut es nur drei Plätze und so sind die Matches leider entfallen. Aber immerhin konnten wir auch weiter das Angebot aufrecht halten und mit dem Training fortfahren.
Bisher gab es auch immer Tenniscamps in den Ostern- oder Pfingstferien. Findet so etwas noch statt?
Ostern und Pfingsten mussten wir leider alles absagen. Aber wir planen die Tennis Camps in den Sommerferien wie die letzten Jahre wieder durchführen zu können. Die Richtlinien ändern sich ja fast täglich und so hoffen wir, dass wir die Camps wie bisher durchführen zu können. Unser Vorstand stimmt sich regelmäßig mit der Gemeinde über unsere Aktivitäten über die geplanten Aktionen ab, so dass wir auch da auf der sicheren Seite sind.
Wie hat sich denn die Corona Krise für Sie persönlich ausgewirkt?
Mir ging es wie allen anderen Trainern in diesem Geschäft auch. Es war ja ein Berufsverbot für uns, wir konnten nichts mehr tun in unserem Beruf. Home Office oder Training im Internet gehen in dieser Sportart nicht. Aber man sieht ja, dass die Maßnahmen gut waren und so muss man sich eben damit zu Recht finden. Auch der Todesfall eines unserer Mitglieder hat mit Sicherheit dazu beigetragen, dass man die Maßnahmen genau beachtete um auch niemanden im Verein zu schädigen.
Was haben Sie denn in den zweieinhalb Monaten gemacht?
Ich war die gesamte Zeit auf der Anlage in meinem Büro und Tennisshop. Virtuelles Tennis gibt ja keinen Sinn und so konnte ich dann in Ruhe Zeitschriften und Zeitungen auf meinem Tablet lesen. Aber ich musste mich natürlich, wie alle anderen auch, fit halten. Dazu gab es ein Fahrrad und Fitnessgeräte wie z.B. Hanteln. Auch wenn das wirklich nicht das gleiche ist wie Tennis, aber man konnte sich auf dem Wege auf die Saison vorbereiten.
Welche Umsatzverluste hatten Sie denn?
Anfang März kam erst einmal die gesamte Ware für den Frühling und Sommer. Das waren die Kleider, die Schläger usw. Die hatte ich dann erst einmal bei mir liegen, nur die Kunden konnten nicht kommen. Ganze zehn Wochen konnte ich so die Ware betrachten, nur verkaufen war nicht möglich. So kann ich sagen, dass mir insgesamt etwa 25 – 30% des Jahresumsatzes weggebrochen sind. Wie viele meiner Kollegen musste ich Kurzarbeit beantragen, was dann auch recht gut geklappt hat.
Mussten Sie eigentlich Viren-Tests machen, bevor das Training wieder beginnen konnte?
Nein, wir wurden nicht getestet, nicht auf den Erreger und auch danach nicht gegen die Antikörper. Allerdings war ich schon wirklich lange Quarantäne und habe die Anforderungen strikt eingehalten. Schließlich ging es ja auch um unseren Job. Umso mehr freuen wir uns alle, das gesamte Trainierteam wie sicher auch alle engagierten Spieler*innen auf den Neuanfang.